Bekannt ist, dass die I. Gruppe dieses Kampfgeschwader im Zeitraum von März bis zum Mai 1940 auf dem E-Hafen lag. Die Flugzeuge der Gruppe waren vom Typ Dornier Do17Z. Zuvor hatte das Geschwader im Polenfeldzug gekämpft und sollte nun, im rückwärtigen Raum des Reichsgebietes aufgefrischt und für den Einsatz gegen Frankreich vorbereitet werden.

Vom 10. Juni bis zum 11. Juli 1940 war die Kampfgruppe (Kg) z.b.V. 9 auf dem E-Hafen. Ausgerüstet war die Kampfgruppe mit Transportflugzeugen vom Typ Junker Ju52. Die Hintergründe, dass diese Gruppe in Merzhausen eingesetzt wurde, lagen am Unternehmen "Seelöwe", der geplanten Invasion Großbritanniens durch die deutsche Wehrmacht. Hierzu sollte die Kampfgruppe zum Transport eingesetzt werden. Was genau geflogen werden sollte, (Menschen oder Kriegsmaterial) ist leider nicht bekannt.

Am 12. Mai 1944 traf in Wiesbaden-Erbenheim der Verlegungsbefehl für die II. Gruppe des Jagdgeschwader 27 ein. Dieser Befehl sagt aus, dass die gesamte Gruppe mit sofortiger Wirkung auf den Einsatzhafen in Merzhausen verlegen soll. Am Morgen des 13. Mai 1944 traf  die Hauptteile der II. Gruppe in Merzhausen ein. Der erste Teil der Gruppe, der auch an der Abwehr der einfliegenden Bomberverbände der USAAF eingesetzt und damit auch an den Luftkämpfen direkt über dem Einsatzhafen beteiligt war, hat noch am selben Tag auf dem Platz verlegt. Im Lauf des 14. Mai trafen dann auch die restlichen Teile der Gruppe, die per Fahrzeug zum E-Hafen verlegt hatten ein. Doch schon am 20. Mai 1944 erfolgte die nächste Verlegung nach Unterschlauersbach. Der Platz dort, der 16 km südwestlich von Fürth lag, war ebenfalls ein E-Hafen der I. Ordnung. 

HINWEIS: Es scheint aber, als wären Teile der Gruppe bereits seit Anfang Mai 1944 auf dem Einsatzhafen in Merzhausen eingesetzt gewesen. Aus dem Flugbuch von Hauptmann Fritz Keller geht hervor, dass der er bereits am 01.Mai 1944 seinen ersten Alarmstart von Merzhausen aus geflogen ist.

Vom 07. Juni bis zum 12. Juni 1944 flog die II. Gruppe des Jagdgeschwader 300 vom Einsatzhafen Merzhausen ihre Einsätze. Diese Gruppe war mit Flugzeugen vom Typ Focke Wulf Fw190 ausgerüstet.
Vom 12. Juni bis zum 15. Juni 1944 lag die I. Gruppe des Jagdgeschwader 300 unter der Führung von Hauptmann Gerhard Stamp auf dem Einsatzhafen in Merzhausen. Die Gruppe war zu dieser Zeit mit Flugzeugen vom Typ Messerschmitt Bf109 ausgerüstet. Die eigentliche Aufgabe des Geschwader war die in der Nacht einfliegenden feindlichen Bomberverband, im "wilde Sau" Verfahren anzugreifen und zu vernichten. Die Flugzeuge waren dabei bis auf geringe Änderung, normale Jagdflugzeuge die so auch am Tag eingesetzt wurden. Durch die zunehmenden Angriffe der alliierten Flugzeuge wurden das JG300 sowie das JG301 wieder in der Tagjagd eingesetzt. So wurde das Geschwader zu einem gefürchteten Gegnern bei Tag und auch bei Nacht.

HINWEIS: Für weitere Informationen zum Jagdgeschwader 300 möchte ich Ihnen diese Webseite >>Hier<< empfehlen. Im Vordergrund der Webseite stehen die Piloten des Jagdgeschwader 300 und die Aufarbeitung der Zeitgeschehnisse. Dazu greift der Autor auf Aussagen von Zeitzeugen, Bilder und Flugbücher ehemaliger Piloten des Jagdgeschwader 300 zurück.

Am 04. September 1944 verlegte das gesamte JG2 "Richthofen" nach Wiesebaden-Erbenheim. Von dort aus geht es dann für die einzelnen Gruppen weiter auf ihre zukünftigen Einsatzhäfen rund um das Rhein-Main-Gebiet. Ab Mitte September 1944 liegt somit der Stab unter der Führung des Kommodore, Oberstleutnant Kurt Bühligen und die I. Gruppe, unter der Führung von Hauptmann Franz Hrdlicka gemeinsam auf dem Einsatzhafen in Merzhausen. Doch bereits im Oktober 1944 verlegt der Stab des Jagdgeschwader weiter nach Nidda. Die I. Gruppe bleibt in Merzhausen und fliegt von dort aus ihre Abwehreinsätze im Rahmen der Reichsverteidigung bis hin zur Auflösung bzw. Zerstörung des Einsatzhafen Merzhausen, am 28. März 1945.